Computerprogramm SpaceCAD

Die Modellraketensoftware SpaceCAD wurde von Andreas Firnau entwickelt und ist die derzeit wohl ausgereifteste Software zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum. Sie ist der Nachfolger von SpaceCalc+, die bereits Anfang der 90er Jahre von der Firma FlyTech vertrieben wurde. SpaceCAD ist für Windows-Betriebssysteme geeignet und die aktuelle Version 1.0. paßt trotz ihres Leistungsumfanges bequem auf eine Diskette. Mit geringen Systemanforderungen (ab Win 3.x, jeweils 2 MB Haupt- und Festplattenspeicher und Maus) läßt sie sich sogar noch bequem auf alten Rechnern installieren.

Die Software kommt zusammen mit einem umfangreichen Handbuch (44 Seiten), das sich über die Hälfte dem allgemeinen Modellraketenbau widmet. Anhand diverser Grafiken werden die Grundlagen des Modellraktenfluges beschrieben und erklärt, wie sich die diversen Komponenten selber herstellen lassen.

SpaceCAD selber besteht eigentlich aus drei Programmen. SpaceCADfly ist ein Flugbahnberechnungsprogramm, daß nach erfolgreicher Eingabe diverser Angaben (Leergewicht, Treibsatz etc.) u.a. die Flughöhe, die Geschwindigkeit und die Beschleunigung auswirft. Die Benutzung ist wirklich sehr einfach, die Ergebnisse sind -wie bei allen ähnlichen Programmen- natürlich mit der Einschränkung verwertbar, daß sich viele Faktoren wie Luftströmungen usw. wohl nie ganz genau am PC werden berechnen lassen.

Verbesserungswürdig wäre noch die Möglichkeit, dabei die Daten des eigentlichen Raketenberechungsprogrammes SpaceCAD importieren zu können. SpaceCAD selber ist ein Konstruktionsprogramm für Modellraketen. Hier gibt es eine Werkzeugleiste, bei der die einzelnen Komponenten, etwa der Nasenkonus, Schritt für Schritt eingegeben werden können. Für die einzelnen Komponenten lassen sich jeweils die einzelnen Werte festlegen, etwa Länge, Rumpfdurchmesser und Material. So wird die Raketen zusammengesetzt und aus einer Auswahlliste kann noch ein passender Treibsatz hinzugefügt werden. Anschließend wird der Druck- und Schwerpunkt berechnet und angezeigt, ob die Rakete real auch stabil fliegen würde. Alle Daten können auch abgespeichert und später wiederverwendet werden.

Diese Methode hat den Vorteil, daß bereits auf dem Bildschirm ein Prototyp entwickelt werden kann, ohne dabei teures Material zu verschwenden. SpaceCAD kann eigentlich von jedem bequem bedient werden und ist Dank des bereits im damaligen SpaceCalc+ entwickelten modularen Aufbaus (schrittweise Eingabe aller Komponenten) auch von Anfängern bequem zu bedienen.

Als drittes Sotwareelement kommt SpaceCADview, ein Treibsatzeditor, der über eine bereits umfangreiche Datenbank verfügt, dem neue Typen hinzugegeben werden können. Treibsatzkurven können anschaulich grafisch dargestellt werden.

SpaceCAD ist für Anfänger wie Profis uneingeschränkt empfehlenswert und über Andreas Firnau zu beziehen. Die aktuelle Version ist wie erwähnt 1.0., geplant ist eine neue Version sowie eine englische Fassung.

Oliver Missbach, 20.09.98

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