Holzrakete

Materialien: Die Spitze habe ich aus Kreissegmenten über einem Flaschenhals aus einer Schicht Ahornfurnier gefügt. Darüber habe ich ein Stück Stoff geleimt und nach dem Trocknen wieder eine Lage Furnier. Das Ganze ist ziemlich unegal geworden. So habe ich das erst einmal abgeschnitten und in ein Stück von den Rohr, dass ich als Körperrohr gewickelt hatte geleimt.

Danach habe ich die Spitze abgeschnitten, auf 16 mm aufgebohrt und einen kurzen Holzdübel, ca. 50 mm, eingeleimt. Nach dem Durchtrocknen habe ich alles in Form geschliffen. Dabei ist die Spitze stellenweise wieder viel zu dünn geworden. An den dünnen Stellen habe noch eimal auffurniert und wieder verschliffen. Nachdem ich mit der Form leben konnte habe ich die Spitze von oben nach unten mit Garn umwickelt. Man sieht, das war nicht nachahmenswert. Bei der nächsten Spitze will ich mir lieber eine anständige Form aus Styropor oder so machen und beim Furnieren die Querlagen aus schmalen vorgeformten Furnierstreifen wickel. Mal sehen ob und wann das klappt. Ansonsten ist die Spitze hohl und nimmt den Fallschirm auf.

Das Rohr ist aus zwei Lagen 0,6 mm Ahornfurnier gewickelt. An Belastungspunkten (die Enden und der obere Punkt für die Führung) habe ich das Rohr mit Kettgarn und Ponal umwickelt. Die untere Bohrung für die Führungsöse habe ich mit einen Salino quer furniert.

Die Flossen sind aus drei lagen Buchefurnier 0,7 mm furniert (Sperrholz) und auf ca. 1.8 mm geschliffen. Superstabil. Die Motorhalterung ist auch aus Furnieren und einer Textillage (altes Bettlagen) gewickelt. Der Kolben ist dann wieder aus dem gleichen Sperrholz wie die Flossen.

Ansonsten habe ich Dübelstangen glatt und geriffelt benutzt. Das ganze Geschütz ist modular aufgebaut. Die Motorhalterung mit Kolben stützt sich auf das untere Ende des Rohres und wird mit den Führungsösen zusätzlich fixiert. Die Rakete wird leer ca. 130 bis 135 g wiegen und ist
für einen D7 ausgelegt. Zusätzlich habe ich mir noch eine Reduzierhülse für einen C Motor gebaut. Die Startstange ist eine 6 mm Eisenstange verchromt (Schließstange für Schränke :-)). Die Rote Leuchtfarbe darf Euch nicht stören, die hatte ich nur zum makieren benutzt.

Maße: Die Rakete hat ca. 35 mm Aussendurchmesser. An den Verstärkungswicklungen sind es gut 36 mm Durchmesser. Die Gesamtlänge beträgt 635 mm (davon 140 mm Spitze).

Übrigens, den Adapter habe ich aus Furnier hinterher in die Spitze geleimt. Dazu habe ich einen Furnierstreifen so lang geschnitten, dass er gut zweimal in das Rohr passte. Den habe ich eingeleimt und mit Schaumstoff nach Aussen gegen die Spitze gedrückt und geleimt. Wenn der sich nach dem Durchtrocknen zusammenzieht, passt er wunderbar in das Rohr.



Zur Befestigung. Der gesamte Innenbau stützt sich auf das untere Rohrende, dabei werden alle Kräfte, die in Richtung Spitze wirken, über die unterste Hülse, die ich auf die Motorhalterung geleimt habe, und die gegen das Rohr schiebt, nach oben abgegeben. Die Ösen müssen nur die Kraft des Rückstosses beim Zünden der Ausstosserladung aufnehmen. Dabei werden sie noch dadurch unterstützt, dass der Innenbau recht fest im Rohr klemmt. Das hat auch funktioniert.

Nun zum Flug: Als wir auf dem Feld ankamen stellte ich fest, dass ich die Startrampe, die Ihr vom Foto kennt, vergessen hatte. Also haben wir erst einmal mit kleineren Raketen getestet wie denn so der Wind geht. Dann habe ich es aber nicht mehr ausgehalten und die Holzrakete von einer kleinen Estes-Rampe mit 3 mm Alustab gestartet. Wow, sie stieg mit ca. 10° gegen den Wind (weil Schräg gestellt) super gerade hoch. Beim Ausstoss hatte sich dann ein Bänzel vom Schirm hinter der oberen Öse verhakt, so dass der Schirm sich nit ganz öffnen konnte. Macht aber nix weil alles so stabil ist und heil bleibt.

Beim zweiten Start gibt es wieder einen Super Flug, aber der untere Rand meines Adapters ist der Querbelastund als der Schirm sich öffnet nicht ganz gewachsen und bekommt einen Riss. Danach haben wir dann eingepackt und zuhause habe ich die oberste Furnierlage mit dem Stecheisen abgetragen und mit eingeweichtem Furnier habe ich ein Querlage aufgeleimt. Das soll beim nächsten mal halten.

So, ich bin immer noch ganz happy. Der Flug eines D7 ist eine imposante Sache für mich.

Text und Fotos Andreas Zink, 12.5.02

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