Fallschirm falten - aber richtig

Ein Bilderbuchstart - und jetzt der spannende Augenblick, bei dem der Fallschirm ausgeworfen wird. Da geht dann so manche Modellraketen-Karriere einem vorzeitigen Ende entgegen, wenn das rettende Bergungssystem sich nicht so öffnet, wie eigentlich geplant.

Was war falsch? Hätte ich vielleicht doch eine andere Packmethode wählen sollen? Nicht unbedingt, denn es gibt hunderte von Packmethoden und jeder schwört auf seine eigene. Grundsätzlich sollte man die Methode nehmen, mit der man die besten Erfahrungen gemacht hat, eine Patentlösung gibt es nicht. Aber es gibt einige generelle Regeln, die man bei allen Methoden beachten sollte.

Dazu gehört sicher, den Fallschirm locker zu packen. Auch noch so exotisch gepackte Schirme öffnen sich oft, wenn sie locker in der Rakete sitzen. Umgekehrt hilft die beste Methode nichts, wenn der Fallschirm beispielsweise in ein zu kleines Körperrohr gequetscht wird und dadurch zusammenklebt und geknittert wird. Der Schirm muß als luftig gepackt sein, im Zweifelsfall wählt man lieber eine Nummer kleiner, wenn er nicht in das Körperrohr passt.

Modellraketen Fallschirm
(Quelle: Buch Fliegende Modellraketen, selbst gebaut, Oliver Missbach, 1988, Pflaum Verlag München)

Es kann nie schaden, den Schirm vor dem Zusammenpacken ordentlich zu pudern, etwa mit Talkum. Das verhindert besonders bei Plastik oder Mylar ein Zusammenkleben, besonders auch das Zusammenkleben bei Nässe oder von Selbstklebepunkten, mit denen die Schnüre befestigt werden. Wichtig ist auch, die Fallschirmleinen so zu packen, daß sich beim Austoß nichts verheddert. Vor allem aber sollte der Fallschirm erst kurz vor dem Flug gefaltet werden!

Die Zeichnung zeigt eine der Standardfaltmethoden, die sog. Carlisle-Methode. Sie wird z. B. in den Estes-Bauanleitungen empfohlen. Auch hier gilt: locker packen, nichts quetschen, kurzfristig vor dem Flug zusammenpacken und gut pudern!

Oliver Missbach, 19.01.99

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Modellraketen Buch


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