Das ideale Modellraketen-Fluggelände

Lappersdorf (Raphael Hofbauer) - GIBT ES SO ETWAS ÜBERHAUPT - DAS ,,IDEALE FLUGGELÄNDE"? WAHRSCHEINLICH MUSS MAN IMMER KOMPROMISSE EINGEHEN BEI DER WAHL ,,SEINES" FLUGGELÄNDES; HIER SOLL FOLGENDER ARTIKEL HELFEN.

Was man sich am wenigsten aussuchen kann, ist die geographische Umgebung seines Wohnorts. Diese spielt jedoch großräumig keine allzu große Rolle. Hier die Vor- und Nachteile bestimmter Landschaften:

- Täler, Flußtäler: meist windgeschützt oder Wind berechenbar und gleichmäßig. Oft geeignete Wiesen. Jedoch auch oft Flußläufe, die Raketen magisch anziehen. Gefahr von feuchtem Boden durch Hochwasser.

- Ebenen, Hochebenen: oft übersichtlich, jedoch häufig landwirtschaftlich genutzt, bebaut oder bewaldet. Wind oft böig und aus wechselnden Richtungen.

- Küste: Landschaft gut geeignet als Startgebiet, jedoch fast immer starker, böiger Wind.

Der Boden Spielt bei einem Fluggelände eine sehr wichtige Rolle. Am häufigsten sucht man als Untergrund

- Wiese. Gras: Wenn nicht zu hoch gewachsen, ideal. Gut zu begehen, einsichtig, meist kein hoher Bewuchs. Federt die Landung einer Rakete ab. Wenn die Wiese schon gemäht wurde, oder minderwertigen Boden hat, bekommt man leicht das Einverständnis des Grundeigentümers bzw. besitzers.

- Heide, Steppe: Auch günstig, Vorteile wie oben, jedoch manchmal Naturschutzprobleme.

Felder, Acker: Ungünstig. Angebaute Felder nicht brauchbar, auch nicht in näherer Umgebung, Gefahr, die Rakete wegen Bewuchs (Getreide) zu verlieren. Frisch bestellter Acker ebenso ungeeignet. Stoppelacker kann man nur bedingt nutzen: schlecht begehbar, oft Beschädigung der Rakete beim Landen.

- Sand: Da eine Wüste als Stsrtplatz in unseren Breiten ausscheidet, nur an der Küste vorkommend. Als Untergrund brauchbar.

Erwünscht sind bei einem guten Fluggelände Straßen und/oder befestigte Wege, die rundherum oder hindurch führen. Sie sind bei der Verfolgung und Bergung einer Rakete mit einem Fahrzeug oder zu Fuß sehr wichtig. Als besondere Gefahren für eine Modellrakete gelten folgende Punkte, die deshalb gemieden werden sollten:

- Wasserflächen: Seen, Tümpel, Flüsse, Bäche, Entwässerungsgraben.

- Hoher Bewuchs: Bäume, v.a. Nadelbäume, auch Laub-/Obstbäume. hohe Sträucher, hohes Getreide, Mais. Gras.

Leitungen: Überland-, Hochspannungs-. Telefonleitungen, Oberleitungen der Eisenbahn, auch Antennen von Sende- und Relaisstationen.

- Straßen: Schnellstraßen, Autobahnen, Gleisstrecken.

- Gebäude: Wohnhäuser, Kasernen etc.. Fabrikgebäude, Türme, Masten, Bahnhütten, Gebäude von Wasserversorgungsstationen, Heu-und Geräteschuppen etc,

Sehr ungünstig sind Einflugschneisen von Flughäfen, sowohl zivil als auch militärisch, und von Hubschrauberlandeplätzen. Man kann im Ausnahmefall eine Sondergenehmigung bekommen, die aber mit hohem Aufwand verbunden ist. Wenn man nun ein geeignetes Gelände gefunden hat, sollte man sich unbedingt mit dem Grundeigentümer bzw.- besitzer verständigen und sich um dessen Einverständnis bemühen. Für eine T2-Startgenehmigung benötigt man das Einverständnis schriftlich.

Um den Grundbesitzer herauszufinden, wendet man sich an die zuständige Gemeindeverwaltung. Hier liegen Karten auf, in denen Grundstücke und Besitzer eingetragen sind. Oder man fragt einfach nahegelegene Einwohner. Wenn soweit alles klar ist, kann einem nur noch das Wetter und die eigene Motivation vom Starten abhalten!

(aus COUNTDOWN 4/88 - Nachdruck ohne Genehmigung verboten!)

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