Raketenspitzen selbstgedreht
(Pavel Miladinovic) - FÜR DEN UNERFAHRENEN MODELLBAUER WIRD ES WOHL DAS GRÖSSTE PROBLEM SEIN, SEINER SELBSTGEBAUTEN RAKETE AUCH EINE SELBSTGEFERTIGE SPITZE ZU VERPASSEN. WIE MAN SICH AM BESTEN UND AM EINFACHSTEN HILFT, SOLL HIER BEHANDELT WERDEN.
Zunächst bietet sich für die problemloseste Herstellung die Drehbank an. Wer eine besitzt und den Umgang mit ihr beherrscht, dem wird das Drehen einer Raketenspitze die wenigsten Schwierigkeiten bereiten. Zu diesem Zweck zeichnet man sich eine Schablone von der gewünschten Form und überträgt sie dann auf das Werkstück.
Weitaus verbreiteter wird die Spitzenherstellung auf einer gewöhnlichen Bohrmaschine sein. Man benötigt hierzu eine entweder abgesägte Schraube oder eine mit flachem Kopf. Diese wird nun in das Bohrfutter eingespannt, so daß etwa 3-4 cm herausstehen. Nun nimmt man das Werkstück, einen kleinen Balsaklotz, feilt die Kanten ab, so daß etwa ein Zylinder entsteht (siehe Zeichnung). Jetzt wird dieser auf die Schraube aufgeschraubt und die Bohrmaschine auf höchste Umdrehungszahl gestellt. Nun kann man bei laufender Bohrmaschine das Balsastück mit zunächst grobem Schleifpapier bearbeiten, welches im Laufe des Bearbeitens immer feiner gewählt werden sollte. Es ist wichtig, daß man sich mit einem scharfen Messer die Übergangsstelle von Spitze-Rohr markiert, da hier das Paßstück gesondert behandelt werden muß. Man schneidet sich ein kleines Stück Rohr heraus und passt damit an. Auch hier kann man mit Schablone arbeiten, allerdings nimmt man einige Ungenauigkeiten in Kauf. Es gilt: Übung macht den Meister!
Nachdem die Spitze die gewünschte Form hat und das Rohr passt, kann sie mit gewöhnlichem Spannlack lackiert werden. Die Spitzen sollten 4mal lackiert werden und jede Schicht mit feinstem Sandpapier geglättet werden. Viel Glück und Spaß!
(aus COUNTDOWN 2/88 - Nachdruck ohne Genehmigung verboten!)
(c) Oliver Missbach 1999